Auch am Mac kommt es gelegentlich vor, dass eine App nicht reagiert und das Beenden und Neu Starten der Anwendung die einzige Lösung ist. Doch wie beende ich eine App, die nicht reagiert? In diesem Artikel zeige ich dir, wie du das Beenden von Programmen am Mac erzwingst.
Bisher gibt es noch keine Programmier-Roboter und sämtliche Mac-Anwendungen werden immer noch von Menschen programmiert. Fehler sind unvermeidbar, so kann es ab und zu passieren, dass eine App nicht reagiert. Auch wenn dein Mac überlastet ist und zu viele Programme gleichzeitig laufen, können Programme „hängen bleiben“.
Wenn du ein Ex-Windows-Nutzer bist, wirst du wahrscheinlich die Tastenkombination STRG + ALT + ENTF noch in den Fingern haben. Ich zumindest habe die eigentlich letzte Lösung für streikende Programme unter Windows viel zu oft einsetzen müssen.
Ein Grund, warum ich die Computer von Apple mit dem Betriebssystem macOS so schätze: Sie laufen viel flüssiger und eingefrorene Apps sind die Ausnahme. Bei Windows war das bei fortschreitendem Alter der Computer fast schon die Regel.
Gerade auch weil nicht reagierende Apps am Mac nicht so häufig vorkommen, wissen viele nicht, wie sie im Fall des Falles reagieren sollen. Dabei ist es am Mac genauso einfache, böse Anwendungen „abzuschießen“.
Du kannst der App natürlich eine gewisse Schonzeit geben, manchmal fängt sie sich auch von selbst wieder und arbeitet danach brav weiter. Viel häufiger wirst du aber vermutlich vergeblich auf ein Lebenszeichen warten und ein Neustart ist die bessere Lösung.
Programme aus dem Dock beenden
Wenn dein aktuelles Programm nicht reagiert, ist ein erstes Anzeichen der „Beachball“ anstatt des Mauszeigers. Der kreisende Wasserball ist das Analogon zur Sanduhr unter Windows und signalisiert, dass dein Mac gerade mit irgendetwas überfordert ist.
Häufig wird dann auch die Menüleiste des Programms inaktiv und weder das Beenden über das Menü noch der Shortcut ⌘ + Q zeigen dann den gewünschten Effekt. Als erstes kannst du jetzt versuchen, das Programm über den Dock sofort zu beenden.
Klicke rechts auf das Dock-Icon, halte die alt-Taste gedrückt und statt des Eintrags „Beenden“ ganz unten erscheint jetzt ein „Sofort beenden“.
Mit einem Klick auf diesen Eintrag sollte sich das Programm nun schließen und du kannst es wieder neu starten.
Das Sofort Beenden-Menü
Zum STRG, ALT + ENTF-Shortcut gibt es ein Analogon unter macOS: ⌘, ⌥ + ⎋ öffnet das „Sofort beenden“-Fenster. Alternativ kannst du das Fenster auch über das Menü > Sofort beenden … öffnen.
In diesem Fenster siehst du alle aktuell geöffneten Apps aufgelistet. Wenn ein Programm nicht reagiert, steht rechts neben dem Namen „reagiert nicht“.
Markiere eine Anwendung und klicke rechts unten auf „Sofort beenden“. Anschließend musst du noch bestätigen, dass du das Programm schließen willst und bekommst einen Hinweis, dass ungesicherte Änderungen verloren gehen.
Programm per Shortcut beenden
Willst du das im Vordergrund aktive Programm sofort beenden, musst du nicht unbedingt in das „Sofort beenden“-Menü wechseln, sondern kannst es sofort mit einem Shortcut schließen. ⌘, ⌥, ⇧ + ⎋ beendet sofort und ohne weitere Nachfrage die gerade im Vordergrund aktive Anwendung.
Mehr Details gibts in der Aktivitätsanzeige
Im Sofort beenden-Fenster listet macOS nur die geöffneten Anwendungen auf. Hintergrundprogramme und Details über die Auslastung des Systems findest du dagegen in der Aktivitätsanzeige. Du öffnest sie am schnellsten über die Spotlight-Suche. Im Artikel „6 Tipps, wie du deinen Mac wieder schneller machen kannst“ habe ich beschrieben, wie du dort Programme beenden kannst, um deinen Mac zu beschleunigen.
Die Aktivitätsanzeige entspricht in etwa der erweiterten Ansicht des Task-Managers unter Windows. Hier siehst du nicht nur alle aktiven Programme, sondern auch sämtliche Hintergrund- und Systemdienste. Per Doppelklick auf einen Eintrag öffnet sich ein Fenster mit detaillierten Informationen über die Anwendung.
Der Button „Analysieren“ erstellt einen Bericht über die Programmaktivitäten des letzten Zeitraums. Die Analyse ist sehr technisch und nur für Experten sinnvoll, die tief ins Programm blicken wollen. Per Klick auf „Beenden“ schließt sich die Anwendung, ähnlich wie bei „Sofort beenden“.
Zum Beenden einer Anwendung oder eines Dienstes musst du aber nicht immer in das Detailfenster wechseln. Markiere einfach in der Liste einen Eintrag und klicke auf den Button mit dem X rechts oben.
Anschließend öffnet sich ein Fenster, in dem du das Programm entweder „normal“ oder sofort beenden kannst. Wenn die Anwendung nicht reagiert, wählst du am besten „sofort beenden“.
Dein ganzer Mac reagiert nicht?
Es passiert wesentlich seltener als unter Windows, kommt aber dennoch vor: dein ganzes System friert ein und auch wildes Rumgeklicke und Shortcut-Gehämmere zeigt keine Reaktion. Die einzige Option ist dann, deinen Mac auszuschalten. Drück den Ausschalt-Knopf mehrere Sekunden lang und der Mac schaltet sich sofort aus.
Nach dem Neustart fragt dich dein Mac, ob du alle zuletzt geöffneten Programme erneut öffnen willst. Je nachdem, wie viele das waren, kann das einige Zeit dauern. Dann kannst du aber teilweise wieder an der alten Stelle weiterarbeiten. Beispielsweise stellt Safari alle Tabs, die zuvor offen waren, wieder her.
Was passiert mit meiner ungespeicherten Arbeit?
Damit deine wertvolle Arbeit nicht im Datenorkus verschwindet, solltest du sie auch zwischendurch immer wieder abspeichern. In den meisten Programmen geht das Speichern mit dem Shortcut ⌘ + S schnell und komfortabel. Ich denke aber im Workflow nicht jede Minute daran, schnell mal abzuspeichern und ich denke dir gehts genauso.
Wenn dann das Programm abschmiert und das letzte Mal speichern schon eine Zeit her ist, ist das ärgerlich. Ich empfehle dir dann, einfach zu warten, ob sich die Anwendung wieder beruhigt. Wenn du das Programm dann aber wirklich abschießen musst, ist deine Arbeit nicht zwangsläufig verloren.
Viele Programme speichern deine Arbeit in regelmäßigen Abständen selbstständig und wenn du die Anwendung dann erneut startest, kannst du deine zuletzt verwendete Datei wiederherstellen. Mit ein bisschen Glück lag der letzte Speicherzeitpunkt noch nicht lange zurück und es geht nicht viel von deiner Arbeit verloren.
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