Bei Macs setzen die Alterserscheinungen meistens deutlich später ein als bei Windows-PCs. Aber auch beim schnellsten und neuesten Mac kommt die Zeit, wenn Programme langsamer starten und der „Beachball“ immer mehr zum Alltag gehört. In diesem Artikel zeige ich dir 6 einfache Wege, wie du wieder den Turbo aktivieren und deinen Mac schneller machen kannst.
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Du hast deinen Mac schon länger im Betrieb und während er am Anfang noch schön flott war, reagiert er jetzt immer langsamer. Manchmal gönnt er sich auch kurze Nickerchen und lässt sich für einige Sekunden gar nicht bedienen. Dir eine neue Kiste zu gönnen, muss nicht die einzige Lösung sein – es sei denn dein Mac hat fast schon antiquarischen Wert und ist weit davon entfernt, die neuen OS X bzw. macOS-Updates zu akzeptieren.
1. Festplatte säubern
Kaum etwas drückt so sehr auf die Speed-Bremse wie eine volle Festplatte. Um vernünftig arbeiten zu können, benötigt dein Mac etwas Luft zum Atmen. Befreie ihn von etwas Ballast und er belohnt dich bestimmt mit etwas mehr Leistung.
Filme und Fotos archivieren, den Papierkorb entleeren und nicht benötigte Programme deinstallieren – das ist ein schneller und einfacher Weg, um Speicherplatz freizuschaufeln.
Bestimmt hast du auch Apps, die du seit dem Installieren nur einmal oder gar nicht geöffnet hast. Trenn dich von ihnen und du wirst sofort mit mehr Speicherplatz belohnt.
Die macOS-Funktion „Optimierter Speicherplatz“ ist eine tolle Funktion, wie du Ausschau nach großen Dateimengen halten und diese auf Wunsch entfernen kannst. Hier habe ich dir beschrieben, wie du „Optimierter Speicherplatz“ benutzt.
Eine Faustformel sagt, dass etwa 10 % von deiner Festplattenkapazität frei bleiben sollten. Wenn auf einer 512 GB-Platte weniger als 50 GB frei sind, wird es also Zeit für eine Säuberungsaktion, um deinen Mac schneller zu machen.
2. Unnötige Programme und Dienste beenden
Dein Mac ist zwar eine beeindruckende Rechenmaschine, aber halst du ihm zu viel Arbeit auf einmal auf, quittiert er den Dienst und erledigt selbst einfache Aufgaben nur noch sehr langsam. Wenn du deinen Mac von ein paar Aufgaben entbindest, arbeitet er wieder deutlich flotter.
Schau zuerst einmal in deine Dock, wie viele Programme du gerade aktiv laufen lässt. Wenn unter einem Symbol ein grauer Punkt zu sehen ist, ist die Anwendung gerade geöffnet. Schließe also am besten immer gerade nicht benötigte Apps.
Ob und wieviel der Mac-Ressourcen eine Anwendung in Anspruch nimmt, ist zwar unterschiedlich, aber generell gilt: je mehr Programme laufen, desto schlechter ist das für die Rechenpower. Rechner mit mehr Arbeitsspeicher verkraften mehr gleichzeitig laufende Programme.
Einen erster Hinweis auf mögliche Energie- und Ressourcenfresser gibt ein Klick auf das Batteriesymbol bei MacBooks.
Mehr Details gibt die Aktivitätsanzeige Preis. Am schnellsten öffnest du sie über die Spotlight-Suche. Wechsle in den Reiter „Speicher“ und lass die gerade laufenden Anwendungen und Dienste absteigend nach dem Speicherbedarf sortieren.
Du siehst, welcher Dienst wieviel von deinem RAM belegt. Wenn du einen Eintrag markierst, kannst du ihn per Klick auf das X links oben sofort beenden.
Häufige Geschwindigkeitsbremsen sind im Hintergrund aktive Dienste wie Dropbox oder die Time Machine. Beende ein paar von den Ressourcenfressern und dein Mac wird bestimmt etwas flüssiger laufen.
3. Autostart entschlacken
Wenn dein Mac schon nach dem Systemstart langsam reagiert, lädt er möglicherweise zu viele Programme bereits beim Systemstart.
Viele neu installierten Anwendungen nisten sich automatisch in den Autostart ein und laden sich ungefragt gleich beim Systemstart. Das kann dazu führen, dass dein Mac bereits nach dem Anmelden überlastet ist.
In den Benutzereinstellungen kannst du festlegen, welche Programme sich automatisch nach dem Neustart öffnen. Mehr Infos zum Autostart findest du hier.
4. System aktualisieren
Du hast bereits die neueste macOS-Version und installierst fleißig die Systemupdates über den App Store? Sehr gut, dann kannst du zum nächsten Punkt springen.
Apple veröffentlicht regelmäßig Systemupdates, auf die der App Store unter dem Reiter „Updates“ hinweist. Am besten installierst du die Aktualisierungen gleich, wenn sie erscheinen. Zum einen schließt du so mögliche Sicherheitslücken.
Mit den Updates optimiert Apple außerdem in der Regel die Performance. Manchmal löst sich ein Problem, das für einen langsam reagierenden Mac sorgt, mit dem nächsten Update von selbst.
Auch deine Apps von Drittanbietern hältst du am besten immer auf dem aktuellen Stand. In den Einstellungen zum App Store kannst du aktivieren, dass neue Updates automatisch geladen und installiert werden. Ich empfehle dir, dort alle Häkchen zu setzen.
Für manche Updates ist ein Neustart erforderlich, aber dein Mac weist dich vorher immer darauf hin. Du kannst das Rebooten unterbinden, wenn du gerade an einem wichtigen Dokument arbeitest oder einfach gerade nicht neustarten willst.
5. Caches leeren
Dein System und Programme speichern bestimmte Dateien in den Cache, um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Meistens funktioniert das gut und sorgt wirklich für ein schnelleres Arbeiten. Manchmal sind Caches aber auch fehlerhaft und bremsen so entweder das Programm oder dein ganzes System aus.
Wenn ein Programm nur langsam oder gar nicht mehr läuft oder dein System sehr langsam reagiert, ist das Löschen der Caches einen Versuch Wert. Keine Angst – dabei gehen keine wichtigen Daten verloren und beim nächsten Starten der App werden die Dateien wieder neu angelegt.
Öffne den Finder und betätige den Shortcut ⇧, ⌘ + G. Im Fenster gibst du folgenden Pfad ein:
~/Library/Caches
Dort markierst du per ⌘ + A alle Dateien und schiebst sie in den Papierkorb. Gib dein Passwort ein, wenn du dazu aufgefordert wirst. So entfernst du den lokalen Cache deines Benutzers.
Für das Löschen der Programmcaches wechselst du per ⇧, ⌘ + G in den Pfad
/Library/Caches
und verschiebst dort ebenfalls alle Dateien in den Papierkorb. Vorher solltest du unbedingt alle Programme geschlossen haben, denn nur dann lässt sich der Cache von allen Anwendungen löschen.
Starte anschließend dein System neu, damit die Änderungen übernommen werden. Der Neustart kann nach dem Löschen der Caches übrigens etwas länger dauern. Das liegt daran, dass manche Caches sich gleich wieder neu aufbauen.
6. Neustarten
Ein paar Leute sitzen in einem Auto, das nicht anspringt. Darunter ist auch ein Angestellter von Microsoft. Nachdem alle Versuche, das Auto wieder in Gang zu bringen, erfolglos waren, schlägt der Microsoft-Mitarbeiter vor: „Wie wärs, wenn wir alle aus dem Auto aussteigen und dann wieder einsteigen?“
Dem Microsoft-Mitarbeiter ist anscheinend das ständige Rebooten des Systems zu sehr zu Kopfe gestiegen. Das Allheilmittel Neustart, das bei Windows häufig wahre Wunder bewirkt, kann auch beim Mac ab und zu sehr sinnvoll sein.
Der Stand-By-Modus ist bei macOS sehr sparsam und es ist wirklich komfortabel, dass sämtliche Apps geöffnet bleiben und du in Sekunden wieder weiterarbeiten kannst. Wenn du nicht gerade ein Update installieren musst, könntest du theoretisch wochenlang ohne einen einzigen Neustart auskommen.
Mit einem simplen Neustart läuft dein Mac häufig wieder deutlich schneller. Sämtliche Anwendungen und Dienste schließen sich und du kannst wieder „von neu“ beginnen.
Wenn dein System eingefroren ist und sich aufhängt (ja – auch am Mac kommt das vor!), ist ein erzwungener Neustart eine schnelle Lösung. Drück dazu lange auf die Power-Taste auf deiner Tastatur oder an deinem Mac und dein Computer schaltet sich aus. Starte ihn jetzt wieder neu und er dürfte dir wieder wie gewohnt gehorchen.
Auf Wunsch öffnen sich sogar sämtliche Anwendungen nach dem Neustart erneut.
Diese sechs Möglichkeiten sind ein schneller Weg, um deinem Mac wieder neue Power zu verleihen. Manchmal hilft jedoch alles nichts und neue Hardware muss her. Du kannst jetzt entweder neue Komponenten einbauen (funktioniert bei den neuen MacBooks in der Regel nicht mehr) oder du schickst dein geliebtes Gerät in den Ruhestand und schaffst dir einen komplett neuen Computer an.
Was sind deine Top-Tipps für eine bessere Performance? Lass es mich wissen – ich freu mich auf deinen Kommentar!
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