Im Oktober 2016 hat Apple die neuen MacBook Pros vorgestellt, die statt der Funktionstasten eine intelligente Touch Bar besitzen. Die neuen MacBooks stießen auf gemischtes Feedback, was zum großen Teil an der Preispolitik von Apple (wieder mal teurer) und der Anschlussarmut (nur USB-C) liegt. Die Touch Bar ist ein echt cooles Feature, das die Bedienung von vielen Programmen komfortabler macht.
Touch Bar-Keyboard (noch) nicht in Sicht
Die Touch Bar auf einer Tastatur gibt es aktuell wirklich nur bei einem neuen MacBook Pro. Erst im letzten Jahr hat Apple neue Bluetooth-Tastaturen vorgestellt, die Akkus statt Batterien und die anfangs gewöhnungsbedürftige Mechanik der kleinen MacBooks besitzen.
Dass Apple in Kürze eine Tastatur mit Touch Bar herausbringt, ist unwahrscheinlich. Denn bisher ist die Touch Bar (noch) Alleinstellungsmerkmal der neuen MacBooks. Das MacBook Pro 2016 ist als Variante mit und ohne Touch Bar erhältlich, wobei die Modelle mit intelligenten Funktionstasten noch einmal ein gutes Stück teurer sind. Wenn es eine externe Tastatur mit Touch Bar gäbe, würden viele auf den Aufpreis für die MacBooks mit Touch Bar verzichten und sich ein entsprechendes Keyboard kaufen.
In einigen Jahren dürfte das aber anders aussehen. Ich gehe davon aus, dass dann fast alle MacBooks mit Touch Bar ausgestattet sind. Dann ist es für Apple wieder sinnvoll, ein Touch Bar-Keyboard auf den Markt zu bringen, um Geld mit dem Zubehörverkauf zu verdienen.
So bekommst du die Touch Bar auf deinen Mac
Das iPad als Touch Bar
Wenn du die Touch Bar auf deinem Mac nutzen willst, gibt es zwei Möglichkeiten. Die Entwickler Andreas Verhoeven and Robbert Klarenbeek haben eine App für das iPad programmiert, mit der du die Touch Bar an jedem Mac nutzen kannst. Dazu musst du das iPad via USB mit deinem Mac verbinden und der Touchscreen deines iPads fungiert dann als Touch Bar. Hier kannst du ein kurzes Demovideo von dieser Funktion ansehen:
Bisher ist die Anwendung noch nicht offiziell im AppStore erschienen und es ist fraglich, ob die App die Freischaltung durch Apple erhält. Für die Nutzung der Touch Bar-App brauchst du einen Entwickler-Account von Apple. Ich empfehle die Anwendung aber nur versierten Nutzern. Für Interessierte: Programm und Anleitung gibt es hier bei GitHub.
Touch Bar-App für den Mac
Die zweite Möglichkeit, eine Art Touch Bar für den Mac zu bekommen, ist die App Touché von Red Sweater. Hier kannst du das kleine Tool kostenlos downloaden, die Entwickler freuen sich über Spenden. Für die Verwendung benötigst du mindestens macOS Sierra 10.12.1. Per Doppelklick auf die heruntergeladene Datei öffnet sich die Touch Bar sofort und wird als schwarzer Balken auf deinem Bildschirm angezeigt.
Die App Touché bietet alle Funktionen, die die „echte“ Touch Bar auch hat. Bisher unterstützen bei weitem noch nicht alle Programme die Touch Bar, bei diesen Apps sind dann nur die Standard-Funktionen wie bei der F-Tasten-Reihe verfügbar.
Die oberste Reihe der Tastatur ist ein sehr guter Platz für die Touch Bar, da sie dort keinen wichtigen Platz belegt und keine unverzichtbaren Tasten wegfallen (alle bisherigen Funktionen dieser Reihe kannst du auch mit der Touch Bar durchführen).
Auf dem Bildschirm sieht das aber etwas anders aus. Touché nimmt immer etwas Platz weg und kann echt störend sein. Per Drag-and-Drop kannst du die Touch Bar zwar verschieben, aber bei Vollbild-Arbeiten oder beim Film passt sie nirgends recht hin.
Per Shortcut lässt sich Touché aber blitzschnell aus- und wieder einblenden. Voreingestellt ist ⌃, ⌥, ⌘ + Leertaste, du kannst aber auch ein eigenes Kürzel in den Programmeinstellungen wählen.
Ein kurzes Demo-Video zur Foto-App mit Touché kannst du hier ansehen:
Sinnvoll oder unnötig?
Touché ist eine coole Möglichkeit, um ein bisschen in die Touch Bar hineinzuschnuppern. Ob sich die Anwendung aber im täglichen Umgang lohnt, ist etwas fraglich. Mich stört sie meistens mehr und nimmt wertvollen Platz auf meinem Bildschirm weg. Wer mit mehr Bildschirmen arbeitet, dürfte deutlich leichter einen Platz für Touché finden.
Bei manchem Programmen kann Touché durchaus ein wertvoller Helfer sein, beispielsweise bei der Textverarbeitung oder bei der Bildbearbeitung.
Leider lässt sich Touché nicht in Fullscreen-Fenstern verwenden. Wenn du also die schwarze Touch Bar bei maximale Arbeitsfläche integrieren willst, musst du das Programm maximieren.
Hast du Touché schon ausprobiert? Wenn ja, verwendest du die App bei der täglichen Arbeit? Ich freue mich über deinen Kommentar 🙂
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